kichernde

Erbsen??




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Chickpeas
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Warum diese Erbsen "Kichererbsen" heißen, kann ich Ihnen auch nicht sagen. Vielleicht kommt es daher: Alle Pflanzenteile sind mit feinen Härchen bedeckt. Auf diesen Härchen befinden sich kleine Bläschen, die Säure enthalten. Berührt man diese Bläschen, zerplatzen sie und man kommt in Kontakt mit der Säure. Man kann die Säure riechen und schmecken, es ist wie Essig. Zuerst kitzelt und juckt es auf der Haut (vielleicht muss man davon kichern??) später fängt es an zu brennen (spätestens dann vergeht einem das Kichern...).
Mit kurzer Hose und nackten Beinen durch die Pflanzenreihen zu laufen kann ich nicht empfehlen. Dank meiner Kamera konnte ich einige Makroaufnahmen von den Härchen machen.

 

Die Pflanzen sind 40 bis 50cm hoch. In den kurzen Schoten sitzen ein bis zwei dicke, nach unten spitz zulaufende Erbsen (die Bilder ganz oben).

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Dieser Schlag hat eine Größe von 40ha. Er ist wie alle anderen absolut rechteckig.
   
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Die Ernte der Chickpeas
   
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Die Kichererbsen werden ganz normal mit dem Mähdrescher ausgedroschen. Das besondere ist nur, das die Pflanzen vorher in Schwad gemäht werden. Die Pflanzen reifen sehr unterschiedlich ab, wenn sie stehenbleiben. Man kann schon völlig trockene finden, während andere noch grün sind. Durch das Abmähen sind die Chickpeas nach fünf bis sieben Tagen gleichmäßig abgereift. Ich habe in mehreren Teilen Australiens bemerkt, dass auch Früchte wie Raps und Lupinen vor dem Dreschen in Schwad gemäht wurden.

Allerdings erfogt das Abmähen nicht durch rotieren Klingen oder andere sich bewegende Messer. Für diesen Vorgang ist ein besonderes Gerät erforderlich. An diesem Gerät befinden sich lange, feststehende Klingen, die während der Fahrt durch die Reihen durch den Boden schneiden. Die Wurzeln der Pflanzen werden dabei abgeschnitten. Führungsschienen drücken die abgeschnittenen Pflanzen ins Schwad. Für diese Arbeit ist besonderes Fingespitzengefühl notwendig: man darf nicht zu langsam fahren, die Tiefenführung der Klingen muss absolut exakt sein. Eine schlechte (oder gute) Arbeit sieht man, wenn der Mähdrescher die Schaden aufgenommen hat. Ich hatte mit dieser Arbeit zum Glück nichts zu tun, sie wurde von meinem Kollegen Nicki erledigt...

Das Bild oben zeigt die Schwaden. In der linken Bildseite ist schon gedroschen. Starker Wind hat die Schwaden etwas durcheinandergeworfen, das musste von Hand wieder gerichtet werden.

   
       
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Hier der Mähdrescher. Das untere Bild ist aus der Kabine von oben aufgenommen. Der Tisch des Schneidwerks ist dabei etwas besonderes: wie ein kurzes Förderband laufen mehrere Gurte nebeneinander, auf den Gurten befestigte Finger ziehen die Chickpeas nach oben in Richtung Schnecke.

Im Bild unten tankt der Drescher die Kichererbsen auf ein Transprtfahrzeug ab. Der erwartete Ertrag sind 30dt/ha, geerntet wurden im Schnitt auf allen Schlägen 19dt/ha. Der Erlös beträgt ca. 120A$/dt.

Das der Ertrag nicht am Maximum war, erklären sich die Farmer durch die falsche Vorfrucht (Baumwolle, besser wären Melonen). Die Bestände sahen auf diesen Flächen krank aus.
Vögel sind eine besonders schlimme Plage. Insbesondere weiße Kakadus fallen in Schwärmen von bis zu 2000 Tieren über die Kichererbsen her. Kraniche sind meistens mit 200 Tieren pro Schwarm da, zerstören aber mehr mit den Füßen, als das sie fressen. Das einzige, was man dagegen machen kann, ist die Vögel verjagen. Teilweise sind Leute den ganzen Tag lang damit beschäftigt. Man fährt mit dem Auto um den Schlag herum und hupt. Gegen Vogelscheuchen und knallende Böllerschussanlagen werden die Vögel nach ein paar Tagen immun. Und investieren Sie erstmal in Vogelscheuchen für Schläge in Größen zwischen 50 und 100ha. ...

   
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Lieferung zum COOP

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An sich wirklich nichts besonderes. Man fährt voll auf die Waage, Schmutprobe, Chickpeas abladen (Bilder), fährt leer auf die Waage, nimmt den Wiegeschein und fährt nach Hause.
Die Schmutzprobe soll ich selber von Hand ziehen (keiner schaut dabei zu).
Rückwärts ans Förderband setzen: keine Menschensehle zu sehen (also dreimal absteigen und gucken)
Förderband selber einschalten. Ich denke, es ist ein Wunder, dass ich nicht das Kabel fürs Förderband legen musste.
Dies war in der Woche.

Sonntags ist nichteinmal jemand in der Verwaltung des COOP zu treffen. Das hat bedeutet, das ich nicht nur die Probe alleine ziehen musste, ich musste auch noch den Wiegeschein selber schreiben und den Papierkram dieser Leute erledigen (einige Zettel ausfüllen). Einen Tag vorher wurde mir noch gesagt, dass ich nicht vergessen dürfe, den Einlass vom Silo (ganz oben) zu öffnen und das Förderband ein Stück abzulassen. Gut, also klettere ich auf den Silo und öffne die Regenklappe und unterschreibe mir meinen Wiegeschein vorm Wegfahren.

Ich fragte die Leute dann, ob so nicht zum betrügen verleitet werden würde. Die Antwort war: We trust you. (Wir vertrauen dir) OK... Easy Going!

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