Oase

im Outback

 

 

     
       
 
 
Ord River Irrigation Area
Ord River Bewässerungsgebiet
       
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Let's gre
en the desert!
       
Der Standort liegt in West-Australien (W.A.) im Norden, ca. 70km von der Grenze zum Nord-Territorium entfernt. Die Stadt Kununurra hat 6000 Einwohner und ist am Ord-River angesiedelt (der rote Kreis, entspricht aber natürlich nicht der Stadtgröße).
       
Wenn Sie denken, dieser Erdteil besteht zum größten Teil nur aus Buschland und Wüsten, haben Sie damit völlig Recht. Vor allem die Mitte und der Norden Australiens (+ die Sandwüsten) sind unfruchtbar. Das Land besteht zum größten Teil aus Sand und Gesteinslandschaften, die mit Busch überdeckt sind. Genutzt wird dieses Land nur durch riesige Rindermastbetriebe (sog. Stations) mit Größen von z.B. 300.000ha. Die Felsen im Bild unten links sind aus dem roten Sand gepresst, der dem Kontinent den Namen "Roter Kontinent" verlieh. Man kann die Stücke dieser Berge mit dem Fingernagel zerbröseln. Außer einigen wenigen Büschen wäre in der Trockenzeit überhaupt nichts grün, gäbe es nicht das Ord-River-Irrigation-Projekt.
   
       
       
       
Ord River Ir
rigation Area
   
       
   
       
 
Die Ord-River-Irrigation-Area (ORIA) in den östlichen Kimberleys, eines Berggebietes im Norden von Australien, ist das Ergebnis eines großen Plans, den tropischen Norden des Landes für intensive Landwirtschaft durch das Aufstauen des Ord-Rivers zu erschließen.
       

Der Damm vom Lake Argyle mit dem See dahinter.

Der Diversion-Dam vom Lake Kununurra.

Das begrünte Tal (Ivanhoe-Valley).
Die prinzipiellen Bestandteile dieses Plans sind:
    1. Ein großes Wasserreservoir durch einen Damm anzulegen, der ca. 160km süd-östlich von Wyndham erbaut werden soll. Wyndham liegt in der kleinen Karte ganz im Nord-Osten (Lake Argyle).
    2. Ein Diversion-Damm wird 50km stromabwärts errichtet, um den Wasserlevel für die Überflutungsbewässerung der Äcker zu erhöhen (Lake Kununurra).
    3. Die Erschließung und damit verbundene Bewässerung von 62.000ha Ackerland, bestehend aus Schwarzerde und sandigem Lehm.

Zur Zeit sind "nur" das Ivanhoe Valley mit 13.000ha erschlossen. Die anderen Teile des möglichen Ackerlandes (in der Karte gelb eingezeichnet) sind mit Gras und Büschen bedeckt und werden noch als Rindermastland genutzt. Ungefähr ein Drittel dieses Areals liegt im Nord-Territorium.
Im oberen Bild sieht man den Staudamm und dahinter Lake Argyle (10.760.000m3 Wasser, in der Regenzeit 34Mio. m3). Die Oberfläche des Sees beträgt 980km2, in der Regenzeit 2072km2. Der Damm sieht von außen aus, wie ein aufgeschütteter Geröllhaufen (1.550.000m3 Rockfill).
Das mittlere Bild zeigt den Diversion-Dam vom Lake Kununurra, der den Wasserlevel für die Bewässerung der Farmen hochhält (50km stromabwärts von Lake Argyle). Dieser Damm besteht aus 20 riesigen Toren, die je nach Jahreszeit und Wasserverbrauch der Farmen, mehr oder weniger geöffnet sind. Jedes Tor ist 15m breit und 11m hoch, bei einem Gewicht von 96,5t. Der Damm hat eine Länge von 335m und läßt, wenn die Tore geöffnet sind, 28.000m3 Wasser pro Sekunde durch.
Bervor der Diversion Dam und damit Lake Kununurra entstand, wurde das Wasser sehr energieaufwändig zur Bewässerung in die Zulaufkanäle der Farmen gepumpt. Durch die errichtung des Diversion-Dam fließt das Wasser nun durch Schwerkraft in die Kanäle.
Das Wasser-Reservoir "Lake Argyle" beinhaltet so viel Wasser, dass wenn es zwei Jahre hintereinander nicht regnen sollte, der Wasserlevel im Lake Kununurra aufrecht gehalten werden kann (bei laufender Bewässerung der Felder).

Lake Kununurra hat eine Länge von 20km. Die beiden Stauseen werden natürlich auch zur Energiegewinnung für die Kimberley-Region genutzt und sind touristisch voll erschlossen (Segeln, Wasserski, Landebahn für Wasserflugzeuge u.s.w.)
Im unteren Bild sieht man die grünen Felder des Tales, umschlossen von den kargen, buschbedeckten Bergen der Kimberleys.

       
       
       
Kli
ma
   
       
 

Im Gegensatz zu anderen Erdteilen gibt es hier, nur "wenige" Kilometer südlich vom Äquator, keine Jahreszeiten, wie man sie in Europa kennt. Statt Frühling, Sommer, Herbst und Winter herrschen hier Regenzeit (the wet) und Trockenzeit (the dry).

Die Regenzeit erstreckt sich von November bis Anfang März. In diesen Monaten fallen ca. 800mm Regen. Es herrschen Temperaturen um durchgehend 40°C. Die Luftfeutigkeit ist mit 95-100% generell hoch.

Trockenzeit ist in den restlichen Monaten des Jahres (Anfang März bis Ende Oktober). In diesen Monaten fällt in dieser Region KEIN Regen. Die Tagestemperaturen steigen dann auf "kühle" 28-30°C, in den Nächten wird es mit 9-11°C empfindlich kalt. Die Luftfeuchtigkeit geht bis auf 0% zurück.

       
       
Bo
den

Der Boden wird hier mit "Kununurra-Clay" bezeichnet. Es handelt sich dabei um Schwarzerde mit all ihren bekannten Vorteilen. Man kann das Land als "Flussschwemmland" bezeichnen, denn es ist das ehemalige Überflutungsgebiet des Ord-River. Die Schwarzerde erstreckt sich dabei über die weiter oben erwähnten 62.000ha möglichen Ackerland. Die Schwarzerde hat Mächtigkeiten von 2m bis zu 10m. Weiterhin beginnt man an den Talrändern, außerhalb der Schwarzerde, anlehmigen Sand zu Acker zu verwandeln.

Das Bild links zeigt die aufgerissenen Oberfläche der Schwarzerde. Der Schluff im Boden saugt sich mit Wasser wie ein Schwamm voll und dehnt sich aus. Wenn er wieder austrocknet, zieht er sich zusammen und es bilden sich die typischen Risse (bis zu 2,5cm weit, 25cm tief und 2m lang).

Zusammen
gefasst

Diese Region bietet gegenüber anderen Regionen einige Vorteile:

  • Ein Klima, das tropische Landwirtschaft das ganze Jahr über zuläßt.
  • Bester Boden.
  • Durch den aufgestauten Ord-River zur Verfügung gestelltes Wasser zur Bewässerung der Früchte auf dem Acker.

Allerdings gibt es auch Nachteile: Insekten lieben heißes und trockenes Klima. In der Trockenzeit vermehren sie sich zu plagen, die ganze Ernten vernichten können. Schutz durch chemische Pflanzenschutzmittel kann nur bis zu einem gewissen Grade geboten werden, da sich z.T. Resistenzen gegen die Mittel bei den Insekten bilden. Fährt man durch verschiedene Regionen Australiens, wird immer wieder daraufhingewiesen, keine frischen Früchte oder Gemüse im PKW zu transportieren. Z.B. am Obst haftende Fruchtfliegen würden so über das Land verbreitet.
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Vögel bilden ebenfalls eine große Plage. Kakadus und Kraniche fallen in Chickpeas ein und richten imense Schäden an. Natürlich: rund um das Tal ist im Buschland nicht viel Nahrung in der Trockenzeit zu finden. Das Tal ist ein Paradies für die Tiere. Teilweise sind die Farmer Tage und Nächte damit beschäftigt die Vögel von den Äckern zu vertreiben.